
Gotische Architektur in Deutschland
Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert entwickelte sich in Europa mit der Gotik ein Kunst- und Architekturstil, der den zuvor vorherrschenden Romanischen Stil ablöste. Je nach Land und Gegend war die Gotik unterschiedlich ausgeprägt in den Details. Die Gotik entstand zunächst in Frankreich und breitete sich später innert rund 100 Jahren auch im heutigen Deutschland aus. Der erste gotische Bau in Deutschland war der Magdeburger Dom mit Baubeginn im Jahr 1209. Sein Bau zog sich allerdings aufgrund mehrerer Unterbrechungen bis ins Jahr 1520, also noch lange bevor einige der schönsten Casinos in Deutschland gebaut wurden.
Gotische Kirchen in Deutschland
Die Gotik in Deutschland war zunächst im 13. Jahrhundert stark geprägt von Kirchenbauten, welche auch durchaus noch Elemente des vorher weit verbreiteten romanischen Baustils aufwiesen. Als älteste durch und durch gotische Kirche gilt die Liebfrauenkirche in Trier, deren Bau rund 1230 begann und erst 1260 fertig war. Merkmale der gotischen Zeit sind speziell Kathedralen wie jene in Straßburg, welche 1245 bis 1275 erstellt wurde. Straßburg gehört zwar heute zu Frankreich, dennoch ist der Bau jener Kathedrale der deutschen Gotik zuzuschreiben. Es entwickelte sich auch eine Art Wettlauf, innert dessen immer größere Kirchen und Kathedralen gebaut wurden. So ist der Dom von Köln in seiner Größe eine Steigerung der Kathedrale von Amiens in Frankreich.
In der Zeit der Gotik entstanden in Deutschland auch etliche Kirchen, die keine Pfarrkirchen, sondern Teile von Klostern oder Stiften waren. Diese werden als Münster bezeichnet. Der Name weist dabei auf die Zugehörigkeit der Kirche hin. Entsprechende Münster stehen in Freiburg im Breisgau, in Ulm, aber auch außerhalb der heutigen Grenzen Deutschlands, so zum Beispiel in Basel oder in Straßburg. Eine spezielle Bedeutung unter den Münstern hat auch der Aachener Dom, der von 936 bis 1531 als Krönungskirche für deutsche Könige verwendet wurde. 31 Könige wurde in Aachen gekrönt.
Reduktionsgotik
Je länger, desto mehr löste sich die Gotik in Deutschland von jener in Frankreich. Die Gebäude wurden immer einfacher konzipiert und es wurde immer mehr auf zusätzlichen Schmuck und Verzierungen verzichtet. Im 19. Jahrhundert wurde die Gotik zunächst für eine vor allem deutsch geprägte Stilrichtung gehalten, was aber anhand ihrer ursprünglich französischen Herkunft nicht korrekt ist. Dennoch galt die Gotik damals als eine Art Inbegriff der urdeutschen Weltordnung mit einer christlichen und dem Mittelalter angelehnter Prägung. Ungefähr zwischen 1520 und 1550 wurde die Gotik in Europa durch die Renaissance abgelöst.
Gotische Baumeister
Einige der Baumeister in der Gotik erlangten große Bekanntheit. Dazu gehören der Baumeister der Kathedrale Notre-Dame von Paris, Pierre de Montreuil oder auch die Mitglieder der Baumeisterfamilie Parler, welche am Bau zahlreicher Münster und Domen beteiligt waren. Aus dem Familiennamen Parler entwickelte sich im Laufe der Zeit der Begriff Polier, der heute im Bauwesen für den Vorarbeiter gebräuchlich ist. Die Baumeister brachten an ihren Werken jeweils ein Steinmetzzeichen an, anhand dessen ermittelt werden kann, wer ein Gebäude erstellt hat. Während in früheren Epochen jeder einzelne Stein ein solches Zeichen trug, wurde in der Gotik gewöhnlich ein Stein stellvertretend mit dem Zeichen des Baumeisters versehen.